Gaetano Donizetti
Le convenienze ed inconvenienze teatrali

Wilhelma Theater Stuttgart

Premiere: 24. Januar 2018

Musikalische Leitung Bernhard Epstein
Inszenierung Hendrik Müller
Bühne und Kostüme Marc Weeger
Daria Garbinati (Primadonna) Snaebjörg Gunnarsdóttir / Lara Scheffler
Procolo Emanuel Fluck
Mamma Agata Timoleon Sirlantzis
Luigia (Seconda Donna) Paula Stemkens / Ho-Young Yang
Guglielmo (Primo Tenore) Koral Güvener
Pipetto (Musico) Anna-Katharina Hilpert
Biscroma Strappaviscere (Maestro) Mathias Tönges
Don Cesare Salsapariglia (Poeta) Arthur Cangucu
Sg. Scappavia (Impresario) Konstantin Krimmel
Direttore del palco scenico Robin Neck

Inszenierung mit Studierenden der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart

Realismus hat für mich keinen Platz in der Komödie. Das Komische ist ein Kondensat von Wirklichkeit, nicht ihr Abbild – eine zarte Pflanze, die am besten im Windschatten irgendwo zwischen dem Möglichen und dem Wahrscheinlichen gedeiht. Realität abzubilden ist ein unfrohes Unterfangen und nicht Aufgabe des Theaters. Wir sollen Dinge auf die Spitze treiben und dadurch Sinne und Intellekt kitzeln, sei es nun im Komischen oder im Tragischen. Donizettis Oper ist ein Stück absurdes Musiktheater, und es ist auch in seinem Collage-Prinzip nicht weit von zentralen literarischen Strömungen des 20. Jahrhunderts entfernt. Es geht hier durchaus zu wie in Ionescos "Die kahle Sängerin". Oder bei Beckett. Nur halt viel lustiger und mit einem noch unerschütterlichen Glauben, alles auf dieser Welt werde sich vielleicht doch irgendwann zum Besseren wenden können. Das benennt den Tiefgang des Komischen ziemlich präzise: Seine wichtigste Triebfeder ist die Verzweiflung.

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